Behandlungsmethoden
Die Tiefenpsychologisch-fundierte ambulante Einzel-Psychotherapie
ist eine allgemein anerkannte und sehr rasch wirkende Methode.
Hierbei sitzen sich Patient und Therapeut auf gleicher Augenhöhe gegenüber und erarbeiten gemeinsam die Lebensgeschichte, die Charakterzüge und die Leiden und Beschwerden des weitgehend "nicht organisch kranken" Klienten. Die Ursachen der Symptome liegen im unbewussten, zunächst nicht zugängigen Seelenleben. Sie werden erkundet, zum Verständnis gebracht und als Quelle für den Leidenszustand ausreichend beherrscht.
Partner- und Familientherapie
sind sinnvolle und rasch wirksame Methoden bei Missverständnissen innerhalb naher Beziehungspersonen. Insbesonders sind sie erfolgreich bei Leidenszuständen von Patienten, unter denen der Partner oder die Familie stark mitleiden und einbezogen sind.
Oft sind dann die sogenannten gesunden Angehörigen, ebenfalls seelisch gestört und ebenso Symptomträger. Innerhalb der Familie gilt dann: Einer macht die "Neurose" und einer macht sie mit!
"Neurose" heißt der Leidenszustand, wenn eine besondere, unreife und labile Persönlichkeit mit einer auch noch normalen Schwierigkeit des Lebens nicht fertig wird und deshalb mit funktionellen Symptomen reagiert und "krank" wird.
Der "Gesunde" ist dann der "Neurosenpfleger" und der Kranke der "Neurosen-Träger". Die Angehörigen müssen dann über ihre gut gemeinte aber krankheits-fördernde Rolle Notwendiges erfahren und eine gesunde soziale Partnerschaft erlernen.
In der gestörten Familie ist vorher eine gestörte "neurotische" Verständigung eingeschliffen, die durch Paar- und Familiengespräche gebessert und beseitigt werden kann.
Nicht selten entstehen Misstrauens- und Eifersuchtsgefühle der übrigen Familie gegenüber dem differenzierten Dialog der übenden therapeutischen Gespräche. Die Einbeziehung der Partner ist dann ebenso ein Lernprozess für sie mit hilfreicher Erfahrungsbildung und ihrer Persönlichkeitsreifung und -stärkung.
Sie werden zu Hilfstherapeuten geschult, die täglich auf den Patienten positiv einwirken können.
Autogenes Training (AT) und Hypnose
Suggestive Verfahren wie Autogenes Training und Hypnose sind Standartmethoden insbes. für funktionelle Störungen bei leichten Neurosen, aber auch in der Großen Psychotherapie.
AT ist eine überall zu praktizierende schnell wirksame Methode zur Symptombeseitigung mit sofortiger Wirkung ohne pharmakologische Nebenwirkung.
Daneben dient es der muskulären und seelischen Entspannung und der schnellen und sicheren Schlafeinleitung.
Durch regelmäßiges Üben können gewünschte positive Charakterzüge verinnerlicht werden wie durch die Formel: "Ich bewältige jede Situation".
Es wirkt dann wie das tägliche Gebet mit der Formel: "Hilf mir jede Situation zu bewältigen".